Echternkamp, Jörg
Hieck, Leonie
Hochstetter, Dorothee
Kollmer, Dieter H.
Loch, Thorsten
Nübel, Christoph
Storkmann, Klaus
Strohmeier, Denis
Vollmuth, Ralf
Wenzke, Rüdiger
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Deutsche Militärgeschichte nach 1945
Die Zeit von 1945 bis 1990 stellt einen Schwerpunkt der historischen Grundlagenforschung zur deutschen Militärgeschichte dar. Der Blick richtet sich auf die Geschichte der beiden deutschen Nachkriegsarmeen im Kontext des Kalten Krieges. Neben struktur- und operationsgeschichtlichen, militär- und sicherheitspolitischen sowie rüstungswirtschaftlichen Themen werden alltags-, mentalitäts- und biografiebezogene Ansätze verfolgt. Eine umfassende Deutung der Militärgeschichte der Bundesrepublik und der DDR ist zudem ohne Forschungen zur Einbindung des Militärs in die Strukturen ihrer jeweiligen Bündnisse nicht zu leisten.
Wissenschaftliches Neuland wird mit dem neuen Projekt einer deutsch-deutschen Militärgeschichte von 1970 bis 1989 betreten. Die organisatorische Zusammenlegung der früheren Forschungsbereiche »Militärgeschichte der Bundesrepublik Deutschland im Bündnis« und »Militärgeschichte der DDR im Bündnis« zum Forschungsbereich »Militärgeschichte nach 1945« bietet eine gute Basis dafür. Erstmals soll die Nachkriegsgeschichte der beiden deutschen Staaten am Beispiel der Militärgeschichte zusammengeführt und eine gemeinsame, in die Entwicklung der Bündnisse eingebundene, deutsche Militärgeschichte geschrieben werden. Das Projekt versteht sich als interdisziplinär, vergleichend angelegt und multiperspektivisch ausgerichtet.
Ansprechpartner Leitender Wiss. Direktor Dr. RŸdiger Wenzke,
Projektbereich Geschichte der Bundeswehr
Der Projektbereich Geschichte der Bundeswehr beschäftigt sich mit dem Aufbau und der Entwicklung der Streitkräfte der Bundesrepublik Deutschland, eingebettet in die Allianzstrategie, in Sicherheitspolitik und Verfassungsordnung der Bundesrepublik sowie in ihre Wirtschaft und Gesellschaft. Chronologisch erstrecken sich die Untersuchungen auf den gesamten Zeitraum von der Aufstellung der Bundeswehr 1955 bis1990.Mit der Edition der Sitzungsprotokolle des Verteidigungsausschusses des Deutschen Bundestages eröffnet das ZMSBw der allgemeinen Geschichtsforschung einen Quellenfundus, der wichtige und spannende Einblicke in die parlamentarischen Beratungen der jungen Bundesrepublik gibt. Zu den laufenden Projekten zählt auch eine Standortdatenbank
Projektbereich Militärgeschichte der DDR
Die Forschungen zur Militär- und Sicherheitspolitik der SED sowie zu den bewaffneten Organen der DDR tragen sowohl zur Aufarbeitung der deutschen Nachkriegsmilitärgeschichte als auch der Geschichte der SED-Diktatur bei. Zu ihren zentralen Frage- und Untersuchungskomplexen gehören die Rolle der DDR und ihres Militärs im Warschauer Pakt, die Entwicklung der Nationalen Volksarmee(NVA) als Machtinstrument der SED und als Bündnisarmee, die Sicherheitsarchitektur im SED-Staat sowie das Verhältnis von Militär und Gesellschaft in der DDR. Der Untersuchungszeitraum umfasst rund vierzig Jahre, wobei das besondere Forschungsinteresse den 1970er und 1980er Jahren („Honecker-Ära“) gilt. Als schnell verfügbare Orientierungshilfen stehen Standortdatenbanken zur NVA sowie zur Gruppe der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland (GSSD) bereit.
Projektbereich Geschichte der Bündnisse
Mit der Einbindung der beiden deutschen Staaten in die Paktorganisationen der antagonistischen Bündnisse verliert die deutsche Militärgeschichte ihren eigenständigen Charakter. Daher wird die Geschichte der NATO und des Warschauer Pakts als Resultante der Interaktion ihrer Mitglieder verstanden, die den gemeinsamen Bündniszweck bestimmen. Als zentrale Untersuchungsfelder werden Institutionen, Sicherheitspolitik, Integration, Wirtschaft und Rüstung sowie multinationale Einsätze zu untersuchen sein.
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